Sind wir alle kaufsüchtig?

Shownotes

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Es ist einfach schon wieder Dezember! Und schon wieder Zeit für einen unbequemen aber sehr ehrlichen "Hot Take: Wir sind doch low key alle kaufsüchtig. Oder etwa nicht? In dieser Folge sprechen wir darüber, warum Kaufen sich für viele wie eine schnelle Emotionsregulation anfühlt ein kleiner Dopamin-Boost gegen Stress, Einsamkeit oder Überforderung. Maxi erzählt offen von ihrem eigenen Verhältnis zum Kaufen, den inneren „Belohnungs-Reflexen“ und warum sie beim Blick auf die Checkliste zu Kaufsucht erschrocken festgestellt hat: Da kann ich erstaunlich viele Haken setzen.

Es ist doch so: Hemmungsloser Konsum wird gesellschaftlich mehr dennje romantisiert (Retail Therapy, Gönnung, Hauls & Carrie Bradshaw - we are looking at you!) Sammeln und Horten verniedlicht und die Grenzen zwischen einer ernsthaften Diagnose und problematischem Verhalten sind gar nicht so einfach zu zeichnen. Fakt ist: es tut gut, sich selbst zu reflektieren und den eigenen Konsum kritisch zun hinterfragen, am besten heute!

In diesem Sinne: Happy Start in die Konsum-High-Season Dezember, haha!

Artikel lesen: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kaufsucht-nun-eigene-Diagnose-Zahl-der-Betroffenen-nimmt-weiter-zu,kaufsucht130.html

Transkript anzeigen

00:00:06: Hallo, hier ist Alice und das ist die Kurze im Dezember.

00:00:17: Die letzte Kurze in twenty-twenty-five.

00:00:20: Oh yes.

00:00:21: Ist es wieder so weit?

00:00:23: Es ist schon wieder so weit.

00:00:24: Es

00:00:24: ist so krass.

00:00:25: Ja.

00:00:25: Das Jahr geht zu Ende.

00:00:28: Ja.

00:00:29: Und irgendwie ist man froh.

00:00:30: Ich weiß, es ist eine Illusion, dass das irgendwas Besonderes ist.

00:00:37: Dass man irgendwas hinterlich sich lassen kann.

00:00:39: Oder dass es ein Neuanfang ist.

00:00:41: Da werden wir auch bestimmt noch mal im Januar drüber reden.

00:00:43: Aber trotzdem fühlt es sich irgendwie ganz gut an, jetzt so dieses Jahresende anzusteuern.

00:00:50: Ich hab Bock

00:00:51: und

00:00:52: laufend

00:00:53: eine

00:00:53: Klappe

00:00:53: zuzumachen.

00:00:56: Ich weiß nicht, das ist ja auch noch nicht unsere Jahresbilanz-Folge.

00:01:00: Nee, da kommt noch

00:01:00: was.

00:01:00: Das ist ja

00:01:01: eine kurze Folge und deshalb müssen wir jetzt auch gar nicht so, muss man noch gar nicht reflektieren.

00:01:06: Das machen wir erst im nächsten Teil.

00:01:09: Wir sind ein... Also

00:01:09: in zwei Wochen.

00:01:10: Genau, da könnt ihr euch darauf freuen, unsere Jahresabschlussfolge.

00:01:14: Da gibt es immer eine bunte Themenparade.

00:01:16: Wir wissen auch noch nicht, was passiert.

00:01:18: Denn, volle Transparenz, wir sind weit im Voraus mit unserer Dezemberfolge, weil es viel zu tun gibt.

00:01:23: Es ist noch nicht mal November.

00:01:25: Ja, wir sind richtig früh.

00:01:28: Aber es ist schön, es ist gut.

00:01:30: Und ich hatte mein Thema, oder unser Thema hatten wir schon ein bisschen länger uns überlegt.

00:01:36: Und ich glaube, es hätte gut in den November gepasst.

00:01:39: Es passt aber genauso gut, wenn nicht noch besser in den Dezember.

00:01:42: Ich habe nämlich was mitgebracht.

00:01:44: Und zwar gibt es heute wieder ein... Hallo, willkommen zum heutigen Hot-Take.

00:01:55: Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst, Alice, wahrscheinlich schon, weil du bist ja mit mir hier und hörst mir zu, dass ich schon oft angedeutet hab in Folgen, meistens mit zum Augenzwinkern, dass ich immer sage, ich war kaufsüchtig oder ich bin kaufsüchtig oder haha, ich kaufe immer,

00:02:09: sind in den letzten neun Jahren dieses Podcast ab und zu mal gefallen.

00:02:12: Genau, irgendwie mal.

00:02:14: Und das letzte Mal, als ich das erwähnt hab, hab ich danach auch, haben wir einen Kommentar bekommen, ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ist ja auch egal, das ist so wahr so, nimm das nicht auf die leichte Schulter, weil das ist ein Ernst.

00:02:24: zu nehmen, das Krankheitsbild.

00:02:26: Und dann war ich so, yeah, I know.

00:02:29: Also ich nehme das gar nicht auf die leichte Schulter und dachte, vielleicht ist es ganz cool, da nochmal so ein bisschen hinzuschauen und über das Thema Kaufsucht allgemein zu reden.

00:02:41: Und mein Hot-Tag ist heute so ein bisschen unter dem Disclaimer, dass es eben vielleicht gar kein so klares Krankheitsbild gibt.

00:02:48: Stop, stop, stop, halt.

00:02:49: In dieser Folge führe ich jetzt aus, dass Kauf sucht keine eigene Diagnose sei, das stimmt inzwischen so nicht mehr.

00:02:56: Ich habe im Nachklapp jetzt doch noch eine Artikel gefunden vom NDR, wo es darum geht, dass Inzwischen am Uniklinikum Schleswig-Holstein kaufssüchtige behandelt werden und Forschende kaufssucht mittlerweile als eigenständige Suchterkrankungen untersuchen.

00:03:11: Früher wurde sie zu den Impulskontrollstörungen gezählt.

00:03:14: Heute ist es aber eine anerkannte Sucht, die entsprechend behandelt wird, das aber noch mit wenig Forschung und mit ganz wenig Stellen.

00:03:22: Und zum Beispiel mit Verhaltenstherapie begleitender Behandlung von Grunderkrankungen wie Depressionen und so weiter wird das behandelt.

00:03:28: Wir packen euch den Artikel gerne in die Show Notes.

00:03:31: Es sind auf jeden Fall viele Leute betroffen.

00:03:34: Es gibt eine ganz, ganz, ganz hohe Dunkelziffer.

00:03:37: Fünf Prozent der Deutschen werden geschätzt, sind kaufsüchtig und es werden immer mehr.

00:03:41: Davon gehen die Forscher in Schleswig-Holstein aus.

00:03:43: und ja, die Zahl der Betroffenen nimmt zu.

00:03:46: Die Grenzen sind fließend.

00:03:47: Das sagen die eben auch.

00:03:49: Und das ist ja auch eigentlich das, was ich in dieser Folge.

00:03:51: benennen will.

00:03:53: Das kommt gleich noch.

00:03:55: Dass wir sehr, sehr viele von uns low-key kaufsüchtig sind und wir da einfach gar nicht darüber reden und das gesellschaftlich sogar so glorifiziert ist ein bisschen und irgendwie positiv belohnt wird.

00:04:09: Also irgendwie ist es so voll okay.

00:04:11: Ja, da gibt es so wirklich überhaupt keinen, also wir müssen ja irgendwie Die ganze Zeit kaufen.

00:04:18: Genau, wir sollen und...

00:04:19: Also, die Wirtschaft muss ja weiterlaufen.

00:04:23: Deshalb müssen wir immer mehr kaufen.

00:04:26: Würden wir aufhören zu kaufen, wäre das irgendwie... und solidarisch.

00:04:30: Genau, wir müssen

00:04:31: unsere

00:04:32: wirtschaftliche Kraft auch ausüben, das System am Laufen halten.

00:04:37: Und

00:04:37: wir werden ja wahrscheinlich jetzt in der Folge, ich freue mich auch mit dir darüber zu reden, weil, kleiner Tisa vorab, du eine der ganz, ganz, ganz wenigen Personen in meinem Leben bist, die das nicht so doll zu haben scheint, aber da zu später.

00:04:50: Ich glaube, dass wir so einen kleinen Kreislauf aufmachen können, weil am Ende ist es natürlich auch so, man kann da ganz viele Themen ansprechen, die damit zusammenhängen, weil es natürlich auch mittlerweile einfach so ist, dass unsere ganzen sozialen Netzwerke alles in unserem Handy, in unserem Browser, will uns natürlich auch zum Kaufen animieren.

00:05:05: Also überall ist alles Werbung.

00:05:08: Es wird immer mehr und eigentlich geht es auch wirklich... Immer darum, Leute zum Konsumieren anzuregen.

00:05:14: Überall sind, sei es der TikTok-Shop, der verlinkte Amazon, die Shopping-List, das Like-My-Style, Buy-My-Style, ist es überall, alles, alles, alles.

00:05:22: Also es ist leichter denn je, immer dazu verführt zu werden.

00:05:26: Schnell mal was gekauft zu haben, weil man ... einfach nur auf TikTok gesprochen hat.

00:05:31: Und dann hat jemand so begeistert über ein Produkt geredet, dass man denkt, man muss es haben.

00:05:35: Und dann ist es auch sofort, wischt man hoch, zack.

00:05:38: Ah ja, hier kann man es auch direkt kaufen.

00:05:40: Und dann hat man es.

00:05:41: Genau, es ist leichter denn je.

00:05:43: Und ich möchte kurz vorab sagen, also ich habe so eine kleine Quick-Research gemacht.

00:05:47: Ich bin total offen auch für Feedback, wenn ihr mehr wisst.

00:05:49: Aber soweit ich weiß, ist das kein richtig klinisch anerkanntes Krankheitsbild.

00:05:54: Da gibt es wenig Forschung zu.

00:05:56: Es gibt auch kein krasses ... ein anerkanntes Bild.

00:05:59: Das geht meistens, fällt es unter so eine Art Verhaltenssucht oder Impulskontrollstörung.

00:06:09: Das fand ich ganz interessant, weil ich dann so... Es gibt eigentlich nicht so viele Experten, die darüber reden und es ist sozusagen... oft in Kombination mit anderen Diagnosen zusammen.

00:06:22: Also logischerweise sowas wie soziale Ängste oder Angststörungen.

00:06:27: Natürlich vielleicht auch sowas wie andere Kontrollstörungen wie Binge Eating, Essstörungen oder Depression.

00:06:35: Also sowas ist natürlich auch ganz klar irgendwie damit connectet und geht oft einher.

00:06:40: Und das fand ich jetzt nämlich so interessant, weil auch wenn man jetzt so sagen kann, am Ende steht vielleicht die Frage, wem schaden wir damit oder wem schadet Kaufsucht überhaupt, vielleicht ist auch einer der Gründe, weil es oberflächlich gesehen erst mal nicht direkt irgendwie etwas wirkt, was anderen Leuten schadet, außer wenn man sich selber jetzt krass verschuldet.

00:06:58: Aber diese emotionale Komponente, die ich dann wie so eine Checkliste mir durchgelesen habe, also das trifft bei mir alles zu.

00:07:06: Erzähl mal.

00:07:07: Also es ist zum Beispiel so, dass wir ja kaufen sehr stark zur Gefühlsregulation.

00:07:12: Also so ist es bei mir, ne?

00:07:13: Wenn ich sehr müde bin, sehr erschöpft bin, wenn es mir schlecht geht, wenn ich nicht weiter weiß, wenn ich gelangweilt bin, dann fange ich an zu scrollen und zu suchen und fülle Warenkörbe und verschaffe mir damit auch so eine Art Mini-Urlaub.

00:07:31: Also es ist der Effekt, wie eine Zigarette brauchen.

00:07:33: Du gehörst dir.

00:07:34: Genau, und gesellschaftlich gesehen sagt man dann Retail Therapy.

00:07:37: So, die Erleichterung, ich gönne mir mal was, tue mir was Gutes, Self-Care, hab wieder für sechzig Euro irgendwelche Sachen gekauft.

00:07:47: Und was ich auch total kenne, ist, dass ich das zum Beispiel verlagere, also wenn ich merke jetzt.

00:07:53: Ich habe mir seit Längerem nicht mehr erlaubt, so viele neue Klamotten zu kaufen.

00:07:57: Dann fange ich an, das zum Beispiel auf Winter zu machen und dann kaufe ich gebrauchte Klamotten und dann fühle ich es sich besser an.

00:08:03: Oder ich mache das dann für mein Kind, weil das kann man ja immer recht fertigen.

00:08:07: Das braucht ja noch auf jeden Fall noch eine zusätzliche Regenjacke für die Kita oder so.

00:08:12: Und wenn ich dann keine Klamotten mehr kaufe, weil ich denke, jetzt reicht das wieder, jetzt ist es wirklich genug, dann gehe ich halt so in den Drogeriemarkt oder dann fällt es auf Skincare.

00:08:22: in die Buchhandlung.

00:08:23: Also es trifft auf alle Bereiche zu.

00:08:26: Ich kann wirklich, das muss ich so sagen, ganz, ganz schlecht oder gar keine längere Zeit gar nichts kaufen.

00:08:33: Das kann ich gar nicht.

00:08:35: Also es fühlt sich dann auch immer schon, wenn ich so eine Woche gar nichts kaufe, was Tobi Onnes nicht vorkommt, dann denke ich immer schon, das war ein ganz langer Zeitraum.

00:08:46: Also ich kann es dann auch nicht sein lassen.

00:08:50: könnte man wirklich sagen, ist ein Suchtverhalten.

00:08:53: Also und, was ich auch total krass habe, ist, dass es sich dann so aufstaut und ich dann das Gefühl habe, wenn ich das dann wieder mache, dann ist es so ganz beruhigend, dann fühlt es sich wieder, kommt es so wieder in so einen Lot.

00:09:07: Also ist das irgendwie so richtig, so dass ich das, ja.

00:09:10: was auch interessant ist, ist, dass es, also jetzt gerade, wenn ich das erzähle, dann schäme ich mich auch total dafür.

00:09:15: Also es ist auch bei mir sehr schambehaftet und ich habe schon früher, also in meiner Teeniezeit, wo ich ja auch zwischendurch immer mal Geld verdient hab, weil ich schon als Sprecherin gearbeitet hab, hab ich auch wahnsinnig viel Geld für Klamotten ausgegeben oder bei DM und dann hab ich das verheimlicht.

00:09:33: Also ich hab dann immer die Tüten in meine Taschen gepackt und die niemandem gezeigt.

00:09:37: und wenn dann meine Mutter gefragt hat, hast du was Neues, hab ich gelogen, hab ich gesagt, nein, hab ich nicht, hab ich schon lange oder so.

00:09:45: und das hatte ich auch eine Zeit lang, bevor ich das mal so offen angesprochen hab, auch mit meinem Partner.

00:09:50: Dass ich das dann auch so... Also es interessiert ihn gar nicht.

00:09:53: Er fragt dann auch nicht mehr nach, weil er auch weiß, dass ich sage so, I know about the problem and just let me live, so nach dem Motto.

00:10:02: Aber ich hätte das dann auch nicht zugeben wollen.

00:10:06: Und ich würde mich jetzt zum Beispiel total schämen, mich mit dir hierhin zu setzen und aufzulisten, was ich alles gekauft habe in den letzten Wochen.

00:10:13: Und natürlich zähle ich dazu auch so was wie, wenn du jetzt irgendwie... was Neues benötigst.

00:10:19: Also dazu zähle ich jetzt auch, wenn du irgendwie auf Amazon gehst und du kaufst sehr neuen Wasserkocher oder so.

00:10:24: Also das zähle ich jetzt schon mit rein.

00:10:25: Also erstmal will ich sagen, ich finde es total toll, dass du das hier dematisierst, weil ich glaube wirklich dieses Verhalten, ich gebe dir total recht, dieses Verhalten ist total normalisiert, es ist so verniedlicht und es ist vor allen Dingen super schwer zu erkennen.

00:10:38: Es gibt überhaupt gar keine Präventionsmaßnahmen, ganz im Gegenteil.

00:10:42: Wir leben in einer Welt, at runs an Werbung.

00:10:45: Also alles ist ja... dadurch finanziert, dass man dir Kaufangebote machen soll.

00:10:50: Also es gibt da sehr wenig Regulation und wenig Räume, wo man quasi damit nicht konfrontiert ist.

00:10:58: Also es ist dem auch schwer zu entkommen sozusagen.

00:11:01: Also deshalb finde ich das toll und ich verstehe, also ich glaube auch eben... sich schämen, macht das eben so schwer, darüber zu reden.

00:11:08: Aber genau das ist ja vielleicht ein Indikator, dass man denkt, okay, hier ist irgendwas nicht ganz richtig, was ich jetzt einfach nur aus Interesse fragen wollte.

00:11:15: Ist es mit so Einkaufen, also Einkaufen in Supermärkte, würdest du das mit dazuziehen oder ist es da nicht so?

00:11:24: Teils, teils.

00:11:25: Also ich glaube schon, dass das ein Ersatz sein kann.

00:11:27: Ich kaufe sogar auch im Supermarkt.

00:11:29: Quatsch.

00:11:30: Also ich kann im Supermarkt ganz schlecht, zum Beispiel an diesen Sachen.

00:11:33: Bei mir gibt es ganz viele Sachen auch für Kinder.

00:11:37: Und ich will dann immer ganz oft so ein kleines Geschenk für mein Kind kaufen.

00:11:41: Aber es muss so ein bisschen das Gefühl haben von so, egal, also jetzt ist es natürlich kontextabhängig, aber so ein bisschen von... Luxury Adam sozusagen.

00:11:49: Also, dass man so ein bisschen sagt, dass es jetzt nicht, das geht jetzt zwar über das Notwendige heraus.

00:11:55: Es ist schon dieses Gefühl von, das gönne ich mir jetzt.

00:11:57: Ja, voll.

00:11:58: Das ist eine, auf jeden Fall ein Kriterium, glaube ich.

00:12:01: Und was ich auch eben noch vergessen hatte, als ich den Faden verloren habe, ist, was das auch ganz stark ausmacht.

00:12:06: Ich glaube auch bei Leuten, die ganz extreme Kontrollverluste beim Kaufen haben, dass sie so ganz hohe Anzahlen kaufen von Sachen, die sie nicht benötigen und viele Farben.

00:12:17: Und das habe ich ja früher immer gemacht.

00:12:19: Also ich bin ja zu H&M gegangen und habe dann irgendwie ein Kleid gekauft.

00:12:22: Und dann habe ich mir keine Ruhe gelassen, bis ich das drei Mal hatte in drei unterschiedlichen Farben.

00:12:27: Und natürlich ist mir total bewusst, das möchte ich ja auch nochmal kurz sagen, dass das eine Sache ist, die man sich überhaupt erst leisten können muss.

00:12:34: Das ist völlig klar.

00:12:34: Also wie krass ist das überhaupt, wenn man das kann, seine Emotionen zu regulieren, durchkaufen.

00:12:41: Aber es ist auch etwas, was Leute machen und sich dabei krass verschulden.

00:12:46: Natürlich nicht, aber viele Leute haben natürlich, hängt der Rattenschwanz dran, dass sie unendliche Schulden machen, gerade in Zeiten wie Prepaid-Systeme.

00:12:55: Das wollte ich gerade sagen.

00:12:56: Also, Klaner ist, glaube ich da auch, ich habe einen langen Artikel gelesen über Klaner und wie das halt eben dieses auf Raten kaufen, wie die Werbung dafür auch ist.

00:13:06: Also, das ist quasi, ich gönne mir und so weiter.

00:13:10: Also, genau diese Dinge

00:13:13: da

00:13:13: auch quasi so... verniedlicht werden und es ja alles auch in dieser Kultur spielt oder auch in diesem Zeitpunkt spielt, den wir gerade haben, dass wir Das sagt man ja den Millenian jetzt nach, Jens, sie noch umso mehr.

00:13:27: Wir müssen uns träume wie das Algenheim oder sogar ein eigenes Auto oder so abschminken.

00:13:32: Und deshalb kompensieren wir das, dass wir eben unser ganzes Geld für Matcha ausgeben oder ein so Dinge, die quasi sehr Quick Fixes sind.

00:13:42: Ja voll.

00:13:42: Aber weil es das Einzige ist, was quasi, was erreichbar ist quasi.

00:13:47: Also unsere Elterngeneration kann das so wenig verstehen, weil sie denkt, hey, aber wir haben so Spaß am Gelebnis.

00:13:53: aber für uns lohnt es sich gar nicht mehr.

00:13:56: Oder wir haben so einen Knappheitsgedanken, das ist sich gar nicht mehr lohnt.

00:14:00: Und das kann man jetzt natürlich übertragen auf, sage ich mal, die finanzielle Situation einer Generation, aber auch auf einer individuellen Ebene, kenne ich das besonders.

00:14:11: Also ich glaube auch, dass ich einfach anders als du sehr viel später in meinem Leben überhaupt Geld zur Verfügung hatte, Spendingman, die zur Verfügung hatte, hat es mich davon abgehalten, so eine in so einen Kaufverhalten zu verfallen.

00:14:26: Es wäre schlicht einfach nicht möglich gewesen ohne fatale Konsequenzen, aber... Auf der anderen Seite merke ich trotzdem, dass dieses, also kein Geld zu haben, manchmal dazu geführt hat, dass ich unbedingt was haben wollte, was jetzt, wo ich diesen finanziellen Druck nicht mehr habe, ich gar nicht mehr nachvollziehen kann.

00:14:45: Also, dass ich denke, warum musste ich dann unbedingt in den Bioladen und mir da einen Mandelmus kaufen, wenn ich dafür gar kein Geld hatte?

00:14:53: Also, dass aber irgendwie war es in dem Moment das einzige, was ich mir dann gönnen kann.

00:14:59: Das heißt ... Ich glaube, dieses Verhalten kann man schon von individuellen aufs Große schließen, dass es so eine Gesamtsituation auch für viele Leute in unserer Generation ist.

00:15:10: Also, dass man denkt, okay, wenn jetzt zum Beispiel, wenn du jetzt auch ein Kind hast und genau, wir sind beide in einer Situation, wo wir sagen, wir haben jetzt irgendwie nichts Großes auf, was wir zurückfallen, also wir müssen unser Geld durch Arbeit generieren, dass ... So was natürlich dann auch gespiked werden kann, wenn der finanzielle Druck irgendwie größer wird, vielleicht auch dadurch, dass du ein Kind hast.

00:15:32: Und das dann auch überträgst auf das Kind, das man denkt, dem gönne ich jetzt auch was.

00:15:37: Und mir gönne ich was und weil irgendwie vielleicht größer, weil das größere ... Ziel sozusagen, irgendwann mal vererb ich dem Kind ein Haus oder so, das ist ja nicht möglich.

00:15:49: Voll.

00:15:52: Ich ergänze das auch, weil das ist zu hundert Prozent so.

00:15:55: Ich denke die ganze Zeit, auch wenn ich zum Beispiel für meinen Kind was kaufe, dann denke ich, ich gönne das meinem Kind, weil, mal gucken, wie lange ich das noch kann.

00:16:03: Also es ist wirklich so, obwohl ich, das möchte ich auch hier ganz deutlich sagen, als Selbstständige, komplett Existenzängste habe, die mich total stressen und total... Die Kickern, Hardcore grade, kann ich's trotzdem nicht bleiben lassen.

00:16:16: Also ich kann trotzdem nicht sagen, ich kaufe gar nichts mehr.

00:16:19: Ich glaube, aber gerade Sparstrumpf.

00:16:20: Ja, genau.

00:16:21: Und ich denke dann halt so, dann mach ich das jetzt.

00:16:24: Dann krieg das jetzt drei Bücher.

00:16:25: Und dann krieg das halt jetzt die ganzen Snacks.

00:16:27: Weil dann hatte, haben wir wenigstens jetzt nur gute Zeit mit geilen Snacks oder so.

00:16:32: So bin ich halt.

00:16:33: Und ich möchte wirklich, also ich finde das total krass, weil ich auch immer diese Erzählung, was du jetzt gesagt hast, mit dem Mandelmus in meinem Kopf, und es ist nicht ... Es ist nicht erklärbar, auf einer rationalen Ebene, dann guck ich mir was aus, bewindet eine überteuerte Jacke und das besetzt dann meinen Kopf.

00:16:51: Ich hab jetzt sogar schon mir selber diese Sperre aufgelegt, dass ich sage, du darfst es gar nicht sofort kaufen, du guckst mal, ob du noch in ein paar Tagen drüber nachdenkst.

00:16:59: Soll ich dir was sagen?

00:17:00: Ich denke immer noch drüber nach.

00:17:01: Ich liege abends im Bett und denke immer noch an diese bescheuerte, super überteuerte Teddy-Fleece-Jacke in Grün, wo ich denke, die brauche ich jetzt noch zu meinem Glück.

00:17:10: Und jedes Mal ist es die Erzählung, wenn ich die habe, dann bin ich fertig mitkaufen.

00:17:16: Das ist das

00:17:16: letzte Pass.

00:17:17: Es

00:17:17: muss mal mein Kleiderschränk kompleten.

00:17:18: Ja, ja, ja.

00:17:19: Ja, und ich bin wirklich, ich hab da ein Komplett, also das ist... Absurd.

00:17:23: Ich hab alle paar Monate, tue ich dann wieder Sachen raus und haue die dann irgendwie in irgendwelche Secondhand-Deals oder was auch immer.

00:17:31: Verkauf die bei Vintage, verkauf die bei Selfie, verkauf die bei ...

00:17:35: Also, es

00:17:35: ist auch immer am rotieren, aber ich hab immer die Illusion.

00:17:38: Ich bin damit jetzt bald

00:17:39: fertig.

00:17:39: Aber das ist ... Ja ... Ja, aber weil es einfach letztendlich ist, es gehört das alles dazu.

00:17:46: Es gehört dazu auch mit den wechselnden Jahreszeiten.

00:17:49: Also, dass man jetzt, weil es ist ja gar nicht, ich würde auch sagen, ich habe das weniger, ich bin weniger anfällig dafür, aber ich kenne natürlich die Impulse.

00:17:56: Also, dass es jetzt irgendwie kälter wird, man denkt so, ah ja, ein perfekter Anlass, um seinen ganzen, seinen ganzen Kleiderschrank einfach nochmal neu zu besetzen.

00:18:04: Und man muss, was trägt, was werde ich denn diesen Winter tragen?

00:18:07: und so weiter?

00:18:08: Ich bin dann auch ehrlich gesagt ein bisschen, also die Träume hab ich schon.

00:18:12: Es geht dann, es ist wenig Umsatzung da, weil ich auch ... Ja,

00:18:15: das meine ich halt.

00:18:16: Aber

00:18:18: wo

00:18:18: stoppt es?

00:18:19: Wo stoppt

00:18:19: es?

00:18:20: Es stoppt es, glaub ich, vielleicht.

00:18:22: Es ist wirklich auch die ... Es ist vielleicht so eine komische Kombination

00:18:27: aus

00:18:28: ... Wie gesagt, dass ich es früh nicht ... Also, dass ich es lange Zeit nicht konnte.

00:18:33: Und dann gelernt habe auch irgendwie ... ... zu verzichten

00:18:36: oder zu wahren.

00:18:37: Und vielleicht auch geht es noch weiter in die Kindheit.

00:18:40: Ich war auch die jüngste Schwester.

00:18:42: Das heißt, ich hab vieles vererbt bekommen.

00:18:43: Also, ich hab vieles auch gar nicht neu bekommen.

00:18:46: Das war für mich immer so was ... Ich hab ja auch lange, als ich mal alleine gewohnt, hab mich gar nicht eingerichtet.

00:18:52: Weil ich eher Probleme hab, mir Sachen zu kaufen.

00:18:56: Also, weil ich denke ... Also, ich kann mir doch jetzt nicht... Also,

00:19:02: alle Couch kaufen.

00:19:03: Alle Couch kaufen, ja,

00:19:04: ja.

00:19:05: Und gleichzeitig habe ich aber, sag ich mal, organisatorischen Mangelfähigkeiten auch nicht jetzt die Skills... ... zu sagen, okay, dann guck ich mal bei Ebay-Kleinern zeigen oder ... Also du brauchst ja auch, also du brauchst ja auch so ein bisschen ... ... Organisationssystem, ... ... Dinge bei Winter zu kaufen, sie zu verschicken,

00:19:24: ... ... zu fair kaufen

00:19:26: und so weiter.

00:19:26: Das ist mir alles viel zu aufwendig.

00:19:28: Ich kann das nicht.

00:19:29: Oder da bin ich schon so.

00:19:30: Das stresst mich.

00:19:31: Genau, das stresst

00:19:31: mich.

00:19:31: Und ich

00:19:32: stresste, der Gedanke zu viele Sachen zu haben.

00:19:35: Ich habe auch in meiner Familie, ... ... also besonders auf der US-Amerikanischen Seite, ... ... ist es ein, also in der Kapitalistischen Hochbuch ... ... und in einer Hochbuch, wo finanzielle Sicherheit ... wirklich ein Auf und Ab ist.

00:19:46: Wirklich gibt es viele viele Fälle im Familien- und Freundeskreis von Horting.

00:19:51: Also so von... nichts wegschmeißen können, aber alles weiter kaufen und irgendwie dieser Zyklos.

00:19:57: Und ich glaube, ich habe auch ein bisschen Angst davor.

00:19:58: Es schreckt mich ab.

00:20:01: Ich

00:20:01: bin weit davon entfernt, aber ich glaube, es ist so eine Angst in meinem Kopf, dass ich denke, ich will nicht so viele Sachen haben.

00:20:06: Ich will nicht irgendwann mal vor so einem Raum stehen, wo ich gar nicht mehr durchgefahren bin.

00:20:13: Voll,

00:20:13: aber das ist auch interessant.

00:20:14: Vielleicht ist das auch noch mal ein Thema für eine andere Folge, wie auch immer.

00:20:17: Ich glaube, das machen viele, das spielen halt wirklich viele Persönlichkeits.

00:20:21: Facetten und Prägungen und wie unsere Gehirne funktionieren, das spielt alles eine Rolle.

00:20:27: Also auch zum Beispiel, dass du vielleicht jemand bist, der eher ein bisschen länger braucht, um eine Entscheidung zu treffen und sehr viel hin und her überlegt und erst mal wälzt und erst mal wartet, aus welchen Bedürfnis auch immer.

00:20:38: Das ist halt voll interessant.

00:20:40: und ich finde zum Beispiel interessant, als ich noch mal geguckt habe so, bei welchen Menschen das vermehrt auftritt, dann habe ich halt gesehen, womit das in Verbindung stehen kann und da habe ich mich schon in manchem halt wieder erkannt, dass ich gesehen habe.

00:20:50: zum Beispiel eben auch schwierige Kindheitserfahrungen oder niedriger Selbstwert logischerweise oder eben auch dieses Ding von die Kontrolle behalten wollen und panische Angst vor Kontrollverlust haben.

00:21:03: Also solche Sachen oder eben verschiedene andere Sachen, die ich jetzt nicht alle aufzählen muss.

00:21:08: Auf jeden Fall geht es oft mit Dingen zusammen, oder?

00:21:10: wie ich auch schon vorhin gesagt habe, soziale Ängste oder so.

00:21:13: Und das sind alles Sachen, die ich auch kenne und die ich auch aus meiner Kindheit und Jugend kenne, wo ich aber das Gefühl hab, da hatte ich nicht so richtig den Raum dahin zu gehen oder nicht den Mut oder hab das noch nicht alleine reflektieren können, wo ich denke, da hab ich auch immer was kompensiert.

00:21:26: Weil natürlich hab ich damals auch gedacht, ich kaufe das, um schöner zu sein, um mein Wert zu aufzuwerten.

00:21:34: Ja, alle kennen's doch.

00:21:35: Natürlich.

00:21:35: Wenn man was Neues hat.

00:21:39: Und man freut sich so darüber und dann fühlt man sich besser.

00:21:43: Ich würde sagen, das ist eine ganz natürliche Reaktion und dass man sich dann irgendwie darauf stützt in einem gewissen Zeitrahmen.

00:21:52: Ich glaube auch, es hat schon was damit zu tun, weil ich glaube sozusagen, du warst in dieser Situation, dass du einfach früh Kontrolle über dein eigenes Geld hattest.

00:22:00: Das wäre viel passiert

00:22:01: vielleicht auch, ja.

00:22:02: In einer Zeit, wo ich glaube, hätte ich ... in dieser Zeit das gehabt, dann hätte ich das vielleicht auch gemacht.

00:22:08: Weil man dann halt als Teenager ... Genau, also man ist unsicher.

00:22:12: Und dann ist es aber ein Verhalten, das dann einfach so weiterlaufen kann und herausgefordert.

00:22:17: Ja, voll.

00:22:19: Also man muss auch sagen, nur falls jetzt jemand denkt, was haben denn die Eltern gemacht?

00:22:22: Mein Mutter hat sich dann irgendwann mit mir hingesetzt und dann ist hier so meine Kontorauszüge auch durchgegangen.

00:22:27: Und dann gab es so einen Moment of Shame, wo ich das so eingestehen musste, dass ich natürlich vollkommen übertreibe.

00:22:32: Und da hat sich auch schon, also zumindest die Erkenntnis hat sich eingestellt.

00:22:37: Aber es ist wahnsinnig schwer, das Verhalten zu verändern.

00:22:40: Thema, die sehe ich auch heute hier.

00:22:42: Ich möchte als ein der letzten Aspekte auf jeden Fall auch noch mal diese permanente Anregung zum Horden, zu Overconsumption, die wir überall sehen und dieses Glorifizieren auch von Sammeln, von unfassbar vielen Sachen, möchte ich auch noch kurz ansprechen.

00:22:56: zum Schluss, weil das natürlich auch gerade auf TikTok und so, es ist ja everywhere und es ist einfach glorifiziert.

00:23:03: Nehmen wir jetzt hier den letzten Trend, Labubus, völlig Absurd.

00:23:08: Übrigens kam gestern mein Kind nach Hause und hat gesagt, der sowieso hat immer gesungen, la

00:23:13: la la la boo boo, aus

00:23:15: der Kita.

00:23:17: Wir hatten auch unsere, wir hatten Furbys.

00:23:23: Tamagotchi.

00:23:24: Ja, da

00:23:24: waren wir mal ein bisschen älter.

00:23:25: Da waren wir nicht in den Kita.

00:23:26: Aber ja, vielleicht Geschwister, genau.

00:23:28: Aber das Kind hat auch Geschwister, ne?

00:23:31: Und ich meine nur, dann gibt es natürlich dieses permanente, was Leute da so machen, diese cozy Zimmer, wo sie tausend Millionen kleine, süße Lampen und Kuscheldecken und Utensilien und Sachen alle in einer Farbe anscheiden.

00:23:44: Und man denkt, oh, ist das gemütlich.

00:23:45: So möchte ich das auch.

00:23:46: Oder eben auch Leute, die ihre Make-up-Kollektionen zeigen oder ihre Kleiderschränke und sagen, ja, und dann habe ich ... diese Designer-Tasche in achtzehn Farben oder eben Leute, diese ganzen Schminktrends, dass man irgendwie sagt und dann habe ich aber noch, hier ist meine Schublade mit meinen Konzilers und dann machen die die auf und dann sind da siebzig Konziler drin.

00:24:06: Also es ist halt so dermaßen Ausfahrkontrolle und wir haben ja auch schon jetzt viel drüber geredet, wie man das dann auch noch übertragen kann auf Feste und jede Gelegenheit wird wieder angeregt und Alles ist maximiert, maximiert, mehr davon, mehr davon over the top.

00:24:21: Du darfst noch mehr und du darfst es noch größer machen und du musst dich nicht dafür schämen, sondern du musst einfach nur zeigen und alle finden es geil, alle möchten es eigentlich sich auch leisten können.

00:24:29: Ja, also...

00:24:31: Und das verstärkt es ja noch mehr, ne?

00:24:33: Genau, es ist natürlich, hat das was damit zu tun, dass wir unsere Social Time mittlerweile, die sehr oft auf sozialen Medien konsumiert wird,

00:24:43: dann...

00:24:44: direkt verbunden ist auch mitkaufen.

00:24:45: Das war ja früher auch nicht so.

00:24:47: Also, man hat ja nicht einfach immer was kaufen müssen, weil man wissen wollte, was die Freunden Friends machen.

00:24:52: Und jetzt ist man quasi, jetzt ist es immer miteinander verbunden.

00:24:57: Ja, das stimmt.

00:24:57: Und ich glaube, das heißt, wenn man sich mal überlegt, wenn man einfach mal sich vorstellt, wie oft man quasi so ein bisschen widerstehen muss, irgendwas zu kaufen, dass man irgendein... Und dann, wenn man auch noch, und ich glaube halt, wenn man in einer Situation ist, das hat nämlich nicht unbedingt was damit zu tun, dass man dann... dass man viel Geld hat, dass man das hat, sondern ich glaube auch, gerade wenn man so ein Knappheitsgefühl hat, kann das nämlich auch total durchdringen, weil man die ganze Zeit das Gefühl hat, so beschämt zu werden durch dieses ... Dass man weiß, man kann sich das nicht leisten.

00:25:29: Und dann bricht man damit irgendwie.

00:25:30: Und dann rebelliert man.

00:25:31: Also man hat auch das Gefühl, das Kaufen ist dann so ein rebellischer Akt.

00:25:36: Und man lässt sich nicht aufhalten von seiner

00:25:41: Interpretation.

00:25:42: Oder man macht das eben jetzt, weil man sich's noch leisten kann oder so.

00:25:46: Das ist voll was, was ich kenne.

00:25:47: Und ja, ich wollte das eben einmal hier heute platzieren, weil ich glaube wirklich, dass es ein Thema ist, was... auf vier Resonanz stoßen wird, wo viele Leute sich vielleicht in Aspekten wieder erkennen oder sich auf dem Spektrum irgendwo einordnen.

00:26:00: Und ich möchte es in aller Klarheit sagen, dass ich das nicht auf die leichte Schulter nehme oder lächerlich machen wollte, wenn ich das anspreche, sondern dass ich durchaus das Gefühl habe, ja, das hat eben Züge, die schädlich sind oder die zumindest benannt werden sollten.

00:26:15: Und vielleicht eben geht man da mal ein bisschen bewusster rein und versucht, sich Mechanismen anzugewöhnen, die das vielleicht ein wenig eindämmen, weil wir natürlich am Ende vor allen Dingen auch einer Sache am meisten schaden und das ist die Umwelt.

00:26:30: Also der schaden wir natürlich alle, weil es gibt natürlich eigentlich keinen geilen Konsum.

00:26:35: Es gibt auch keinen nachhaltigen Konsum oder keinen in dem Sinne super nachhaltiges kaufen.

00:26:40: Also natürlich gibt es Dinge, muss jetzt alles nicht ausführen.

00:26:43: Ja, aber wenn es um luxury items geht, ehrlich gesagt, müssten wir gar nichts mehr kaufen.

00:26:49: Der Bestand ist reichlich.

00:26:52: Eigentlich könnte man zirkulär alles einfach so verteilen, dass alle es eigentlich haben, wenn es darum gehen würde.

00:27:00: Genau.

00:27:01: Aber das ist es ja nicht.

00:27:02: Genau.

00:27:03: Und ja, ich bin so, ich finde, ich glaube auch, es geht vielen Leuten so.

00:27:07: Und gerade eben dieser Druck jetzt zu Weihnachten, wo das nochmal ganz hochgefahren wird, wollen wir euch einfach so ans Herz legen.

00:27:13: Ja, man kann das ruhig ernst nehmen.

00:27:15: Und man sollte sich auch nicht schämen, darüber zu sprechen.

00:27:18: Das sind größere Kräfte am Werk als nur die eigene

00:27:22: Wienskraft.

00:27:23: Die das fördern, die das absolut fördern.

00:27:25: Genau.

00:27:25: Und es ist einfach sehr, sehr schwer da ...

00:27:29: auszusteigen

00:27:30: oder davon wegzukommen.

00:27:31: Ich liebe,

00:27:32: das kann ich ja noch zum Abschluss sagen, diesen kleinen Trend zum De-influencing, dass so Leute sich hinsetzen und sagen, du brauchst jetzt nicht diese Jacke.

00:27:42: Vor allen Dingen wirklich so Sachen, die gerade so im Trend sind.

00:27:45: Im Sommer war es dann so, du brauchst jetzt nicht den Watayalo-Poluma oder so.

00:27:48: Und jetzt gerade war es bei mir so, jetzt kommen diese Barbariakken.

00:27:52: Also jetzt ist es so ein bisschen englisch.

00:27:54: Englisch.

00:27:55: Falljackets sind jetzt modern, so diese langen Wachsjacken.

00:27:58: Weißt du, die innen vielleicht so Karofutter haben.

00:28:00: Ja, ja, ja.

00:28:01: Wie so ein bisschen Angler, aber ne?

00:28:03: Ja.

00:28:04: Völlig ja schwach sind.

00:28:05: Aber dass ich den jetzt, dass ich

00:28:08: eine brauche, denke ich.

00:28:09: Ja, aber es ist so witzig.

00:28:10: Ich habe nämlich auch eine gesehen, so eine Porturote.

00:28:12: Ja, ich habe auch

00:28:13: eine Rote gesehen.

00:28:14: Und

00:28:14: ich fand die so schön.

00:28:15: Und dann dachte ich so, die kaufe ich mir.

00:28:17: Und dann habe ich geguckt, die kostete irgendwie hundertseptzig Euro.

00:28:19: Und dann war ich so, nee, das mache ich jetzt erst mal nicht.

00:28:22: Und dann habe ich es jetzt gelassen.

00:28:23: Ja,

00:28:24: und ich habe es auch geschafft.

00:28:25: Und ich bin auch richtig stolz, aber ich werde diese Jagd nicht kaufen.

00:28:28: Ich habe gedacht, die hat noch nicht mal eine scheiß Kapuze.

00:28:30: Meine hatte noch nicht mal eine scheiß Kapuze.

00:28:31: Ja, meine auch nicht.

00:28:32: Das sollte eine Regenjacke sein, ohne eine Kapuze in der Länge, die mir gar nicht steht.

00:28:37: Wo ich so, nee, du bist vor allem, ich bin aus so einem Zucker für Übergangsjagden.

00:28:41: Ich kaufe immer Übergangsjagden, weil ich die liebe.

00:28:43: Und du kannst ja halt ungefähr zwei Monate anziehen im Jahr, wenn überhaupt.

00:28:47: Und dann habe ich so, nee, und ich bin jetzt richtig froh, dass ich standhaft geblieben bin.

00:28:50: Also ihr alle, ihr braucht auch nicht so eine Übergang.

00:28:52: Aber im Kleinen, lasst euch ruhig, die Influenzen, auch jetzt vor den großen ganzen Feiertagen, Festtagen, wo immer ihr es schafft, hinzusagen, zum kaufen, ist doch schon was gewonnen.

00:29:04: Und mir war es einfach ein Anliegen, hier mal so eine Diskussion aufzumachen, dieses Thema zu platzieren.

00:29:10: Gerade dafür ist die Kurze gut.

00:29:12: Und ja, schreibt uns doch gerne mal euer Feedback.

00:29:15: Ich bin wirklich richtig gespannt auf das, was kommt und offen dafür die Diskussion weiterzuführen mit euch.

00:29:21: Und mit dir, Alice.

00:29:22: Ja, danke, Maxi.

00:29:26: Ich danke euch.

00:29:33: Ciao.

00:29:34: Bis dann, ciao.

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